Mit Spannung erwartet wurde die Mottenmeisterschaft in Bad Zwischenahn. Einige Neuzugänge, wie Peter und ich auf Bladerider (GER-3170), dazu ex Spitzensegler Carlo aus der 470er Klasse und natürlich auch alte Hasen hatten sich für die Bestenermittlung 2007 im ZSK angemeldet. 27 Teilnehmer in der Motten Klasse. Foiler und Lowrider hielten sich in etwa die Waage. Einige gewagte Umbauten waren zu sehen. Was noch nicht ganz fertig war wurde fachmännisch von den Kollegen diskutiert und entsprechende Hilfe wurde angeboten. Für einen Neu-Einsteiger eine tolle Gemeinschaft. Hat schon was, ne Motte zu segeln.
Ich hatte kurzfristig auf einen freien Bootstrailer verladen, bin nicht sicher, ob mir das Ding vom Dach des Womos fliegen würde. Ist ja schon ein Bladerider von der Golden Gate Bridge geflogen... Der Aufbau am Samstag klappte problemlos, leider war die Slipanlage ein wenig eng. 420er und Motties gleichzeitig, das konnte nicht gut gehen. Die umsichtige Wettfahrtleitung hatte die Starts zwar zeitlich entzerrt aber wer die Szene kennt, die ungeduldige Jugend, dazu bei den 420ern zum Teil die ehrgeizigen Eltern im Hintergrund, der kann sich denken, was beim slippen los war.
Tja, und leider lies der Wind zu wünschen übrig. Es fächerten kleinere Böen um die 1-2 Bft über den wunderschön gelegenen See. Für Motties nicht gerade ideal. Luvkenterungen eingeschlossen. Natürlich gibt es Segler, die das Thema Leichtwind beherrschen. Leute wie Philipp Meurer oder Harald Steiner. Nur erste und zweite Plätze. Sehr gekonnt. Alle Achtung! Ich selbst habe wenig von ihnen gesehen. Bohrte in der ersten Wettfahrt, die zum Glück abgekürzt wurde, auf Platz 18 herum. Die Bladerider Kollegen Peter (8ter) und Carlo (6ter) zeigten, daß es besser geht. Vielleicht hatten Sie keinen Rückwärts-Ausflug dabei wie ich und schätzten die Anlegelinien besser ein. Am Speed hat es sicherlich nicht gelegen. Der war am Start und kurz danach recht gut. Bis zur ersten Wende. Ab da ging es nur noch abwärts bei mir. Nach der ersten Wettfahrt ging vom Wind her nichts mehr. Einige Stunden mehr sind auf dem Boot notwendig um sich zu verbessern.
Abends fand die Jahreshauptversammlung in sehr lockerer Atmosphäre statt. Wahlen, Kassensturz und das ganze bürokratische Zeugs wurden schnell und professionell von Christian abgearbeitet und man widmete sich netteren und aktuellen Themen und löste die Versammlung dann auch kurz nach Mitternacht auf. Es sollte ja mehr Wind geben am nächsten Tag.
Sonntag kam zunächst auch ein Lüftchen zustande, was einigen Foilern schon mal raumschots ein Fluggefühl ermöglichte und den Lowridern vermutlich ein flaues Gefühl bescherte. Es wurde auch kurz am Start gefoilert, dann brach der Wind ein um dann nochmal in der Böe des Tages kurz aufzuflackern. Ich hatte einen Bombenstart, niemand über mir, die in Lee weit genug weg. Es lief. Dann brach ich ein, verhedderte mich ein wenig aber konnte mich schnell fangen und hielt mit den vorderen Seglern mit. Dann die vorher schon erwähnte Böe. Es ging ab. Ich wollte noch mehr rausholen und verlor die Schot als ich voll im Flug war. Sofort tauchte der Luvflügel ein, ich ging fast unter, konnte mich aber im letzten Moment noch auf die Plattform retten. Nur stand ich fast im Wind und bis es weiter ging, war das Gros des Feldes an mir vorbei. Mit dem Wind war es auch vorbei und man bewegte sich nur noch schaukelnder Weise. Rhythmische Gleichgewichtsstörungen helfen. Nach einer Runde, ich hatte mich gerade an einige Erzrivalen, die wie ich auf den letzten Plätzen kämpften, dank nicht erkannter Winddreher herangearbeitet, gaben die Kollegen auf. Was bei mir auch so einen Impuls auslöste und ich driftete ebenfalls Richtung Club. Das war vielleicht nicht optimal denn es gab noch einen Drifter. Eine dritte Wettfahrt. Nur kurz aber effektiv für die Wertung. Ich reiste ab, bevor die Veranstaltung durch war. Hatte noch genug zu Hause zu tun. Die Messe wartet. Wer Ergebnisse schauen möchte, hier der Link: http://www.seglerinfo.de/cgi-bin/ergebnis07.cgi?97007101. Mit Sicherheit werde ich im nächsten Jahr bei der einen oder anderen Regatta dabei sein. Mit den Motten-Jungs hat es richtig Spass gemacht. Und das segeln mit dem Teil macht so einen ungeheuren Spass, bei Wind sogar süchtig. Was will man mehr vom Segelsport.
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