Montag, Mai 29, 2006

Two-Boat testing im Fehmarnsund

For my English readers, please go to the bottom of this article but please note, it is not a translation, just different thoughts about my sailing.

Ganz schlechte Wetteraussichten im Norden für 4 freie Tage über Himmelfahrt. Für die Jahreszeit viel zu kalt. 10-12°C und sehr starker Wind waren angesagt. Dann sah ich ein Plakat an der Strasse: Surffestival auf Fehmarn und erinnerte mich an die Werbezeile: 300 Tage Sonne auf Fehmarn. Das war´s. Entscheidung gefallen. Relativ kurze Anreise. All Options? Nein, Fahrräder zu Hause lassen, dafür die Inliner einpacken (sowieso immer dabei) und das DIV II Surfboard. Die Jolle, den Turbo-Segger, hinten dran gehängt und ab ging es noch in der Mittwochnacht. Kerstin reiste mit ihrem Turbo-Segger aus Berlin an und war das erste Mal auf Fehmarn. Also gab es viel zu zeigen. Meine eigene Fehmarnzeit liegt weit zurück. Als Windsurfer habe ich dort so ziemlich jeden Spot gesurft und bin mit den Freunden vom KAFC (LINK) häufig dort gewesen.

Leider kann man mit den kleinen Jollen, zumal bei dem starken Wind, dem Seegang und dem Spray, keine Kamera mitnehmen. Man hat ja beide Hände voll zu tun, das Boot sauber durch die Wellen zu steuern und nicht zu kentern. Und ob man diese herrlichen Momente -Kerstin mit dem Turbo-Segger bis zum Schwert aus dem Wasser- überhaupt mit der Kamera treffen würde, zweifel ich an. So kann ich denn auch nur ein Hafenbild aus Burg liefern.

Donnerstag bei ordentlich Wind und Sonne einmal durch die Fehmarnsundbrücke und Samstag bei leichterer Brise immer zur Ansteuerungstonne gekreuzt und VormWind mit der Welle zurück. "Sailing by the lee" oder "apparent wind sailing" - es hielt sich meistens die Waage. Im Laufe des Nachmittags zeigten sich bei mir Konzentrationsschwächen, jedenfalls steckte ich das Böotchen mehrfach so sehr in die Welle, daß ich nur mit aufmachen und tief anfahren wieder in Gang kam. Das kostete Meter und K. segelte mehrfach tief auf mich runter, rief mir aufmunternde Worte zu und kam dann auch als erste, oben in Luv an. Echtes zwei Boot Training.

Last weekend, with Thursday being a national holiday in Germany, we had spent 4 wonderful days at the sea. Kerstin and I did some 2-boat testing from the island of Fehmarn in the Baltic Sea. You can see our boats (Turbo-Segger) lined up in the sheltered Marina, ready to go. It was a pleasure sailing in the open water for the first time this year and I do hope that it will help for the upcoming adventures. Explaining to my fellow readers this onedesign boat is giving me some grief, as we are currently banned from the regatta circuit. Though the class is really new and small, about 10-15 regulars during weekend races in various locations, the set-up of these 2 boats, carrying a kevlar sail, had been banned from classboat racing. Our sails are well within the dimension spec and at the time of ordering, there had been restrictions about the cloth. Nevertheless, the designer and class president, Jüs Segger, was keen to test new materials and with my bad experience of dacroncloth in windsurfers and high roach mainsails on boats, it was the obvious choice for me to go for a modern "cloth". I have not regretted it since, as with this 3 year old sail my boat handles well, not changing the rudder pressure as the wind increases. I haven´t been any faster than the current leader, shown in the picture, but my sail is lasting longer. I do go out in a strong breeze whenever work allows me. (The picture here is showing my toughest competitor, Thorsten GER-200, in a breeze)
With my first aluminium mast in the boat, sailing it according to the set up of other "Seggerling" boats without spreaders, the mast crooked at the first outing and only careful stretching and bending put it back in place. I immediately changed to a self-built carbonspar incl. spreaders and have no problems since than. Spreaders are banned from this season on and this is the reason we call our boats: "Turbo-Seggers". I am definitely not missing the race action in the class when I go 2-boat testing. This is a thrill in itself and a very enjoyable thing to do. We are always doing upwind and downwind between marks which normally are regular shipping marks. On the Thursday our goal was for a 8 sm upwind leg, around the big Fehmarnsund bridge pier and back. Lot´s of current under the bridge against us. The downwind leg home was a thrill ride in the 4,70m long dinghy. Now it is off into the workshop for some small repairs.

Mittwoch, Mai 24, 2006

Sad News for us armchair sailors, following the VOR

A lot has been written and said about the tragic death of Hans Horrevoets, a crew member of the "ABN AMRO II" Team. The thoughts are with his family and friends.

Later on, we got to know that this same boat and crew had to take on the crew of "Movistar", who abandoned ship in the Atlantic, abt. 300sm from land. Unthinkable to me how everybody coped with this situation. With the whole situation. These Oceanracers have a very strong bond between them and they all know each other as friends. I have my utmost respect for the Volvo Ocean Race Team at the office. The way they handle this on their homepage is very respectful.

With reference to the sinking of “Movistar”, there was one comment today from one of the best skiff sailors of all time, Chris Nicholson, who sailed last time around on "Amer Sports I". Chris Nicholson, this time sailing on “Movistar” referred to the boat: „trying to get away from us throughout the race and it has now done it. . ." It tells me, they were lucky. But is it only luck, when you survive the oceans?

Montag, Mai 22, 2006

Blogbuch, Schiffstaufe und Dinghy segeln


Ein Blogbuch zu führen über die eigenen Segelaktivitäten fällt mir irgendwie schwer. Sagte mir neulich ein Bekannter: "Du willst doch nur Deine eigenen Erfolge rausstellen". Ich war richtig verärgert darüber. Das war nicht die Absicht, die hinter diesem Blog steht und das ist überhaupt nicht der Witz am bloggen. So eine aburteilende Bemerkung fand ich irgendwie typisch deutsch. Man sollte nur mal die "verlinkten" Blogs lesen, die Kommentare, die Erfahrungen und die Tipps und Tricks, die einige Segelblogger aus Freude an der Sache abgeben und man wird vielleicht ein anderes Urteil fällen. Natürlich muss man etwas von sich selbst berichten. Das ist ja der Witz an dieser Art der Kommunikation. Mit einer kleinen Geschichte teile ich allen Interessierten auf einen Schlag mit, was anliegt. In Seglersprache: Welcher Kurs anlag. Also, jetzt am vergangenen Wochenende, Kurs: Nord-Ost.

Das Wochenende stand ganz im Zeichen einer Schiffstaufe in der am östlichsten gelegenen Bootswerft Deutschlands. Bei der Bootswerft Stöcker wurde eine 41ft SY, ein sogenannter Cruiser/Racer getauft. Ein wirklich tolles Schiff, zufriedene Eigner, eine großartige Taufzeremonie und eine gute Party. Nur zufriedene Gesichter. Ich hatte mich in Ueckermünde mit Kerstin verabredet. Sie war noch nie bei einer Schiffstaufe und hat dort tolle Fotos geschossen. Die Besichtigung der "Simply Red" lässt natürlich Wünsche aufkommen. Hochglanz lackierte Flächen im Salon. Alles sehr geschmackvoll und nach dem Motto: "less is more" eingerichtet. Da könnte man in´s Träumen kommen, aber ein Blick auf das Ersparte läßt so einen perfekten Einzelbau ("OneOff") noch in weite Ferne rücken. Maybe one day.

Es war nur eine von diversen Taufen schöner Einzelbauten in diesem Frühjahr, wo ein geschäftlicher Termin (wir liefern das Material für Rumpf und Deck) anlag. Das "Ueckermünde" Los fiel auf mich und ich hatte mich sehr darauf gefreut. Um das Wochenende auch ein bisschen sportlich anzugehen, hatte ich mich entschlossen, die Jolle mitzunehmen. Am Samstag, nach der Tauffeier, hackte es ordentlich und gegen späten Nachmittag liefen wir aus der Lagunenstadt aus. Ein langer Schlauch durch hohe Bäume, indem man nur durch kräftiges wriggen und schaukeln (oaching and rocking?) vorwärts kam. Draußen dann 5-6 Bft, ne kurze hackige Welle aber das segeln machte Spaß. Schnell peilten wir 2 Fahrwassertonnen in Luv/Lee Richtung an und segelten ein paar Rennen. Erstaunlicherweise ausgeglichene Ergebnisse. Gegenüber dem Gardasee Training ist entweder Kerstin schneller geworden oder ich langsamer. Ich glaube ersteres trifft zu. Also muß man noch einen Zahn zulegen. Aber woher den Speed nehmen? Sonntag konnten wir nichts probieren. Es wehte bestimmt mit 7 Bft, in den Böen noch etwas mehr. Kein Tag also für Tillerman´s Statistik. (Tillerman= www.propercourse.blogspot.com)

Donnerstag, Mai 18, 2006

Sensationell: Dave Dellenbaugh im dt. AC Team


This will be of interest to Tillerman, OG and all my other blogger friends and fans of the America´s Cup. I think this will be a boost for the German Team. Very exciting! Well done UITG! Let your comments flow here and I will write a little report how and when I met Dave and about his "Speeds and Smarts" which I had subscribed from the very first issue. How can they have a photo already with Dave in the UITG colours? Tillerman, how can this happen? Funny incidents or is the sailing world really that small?

Pressemitteilung vom United Internet Team Germany «Feuerwehrmann» David Dellenbaugh

United Internet Team Germany hat einen zweiten Skipper

Die Segelmannschaft des United Internet Team Germany ist um ein weiteres Mitglied reicher: David Dellenbaugh aus den USA verstärkt die Afterguard des deutschen Herausforderers zum 32. America's Cup. Der 53-jährige ist ein erfahrener America's Cup-Segler und hat an mehreren Kampagnen seines Heimatlandes teilgenommen. Das United Internet Team Germany unterstützt er als Taktiker und zweiter Skipper. Er wird die deutsche Yacht steuern, falls Jesper Bank einmal ausfallen sollte.

"David ist für unsere Arbeit ein wichtiger Mann. Bei unseren taktischen Planungen findet er Dinge, die wir weniger beachtet haben und bringt uns mit seinen Anregungen dazu, unsere Pläne noch einmal zu hinterfragen", sagt Skipper Jesper Bank über das neue Teammitglied. Neben seiner beratenden Funktion für die taktischen Planungen der Afterguard und seiner Rolle als Ersatz-Skipper wird Dellenbaugh auch Trainings-Steuermann sein. Sobald die neue Yacht, "Germany I" in Valencia ist, wird mit beiden Yachten trainiert, und Dellenbaugh wird dann am Steuer der Trainingsyacht, "GER-72" stehen.
You can read an interview with Dave Dellenbaugh on:
  • Valencia Blog
  • Krantermin-Slipday-Yacht Progress in general


    Heute wollte ich eigentlich vom "endlichen" Krantermin berichten. Drei Wochenenden Arbeit in der Halle und "SAM" sieht aus wie neu. Ohne Kerstin, die extra aus Berlin angereist kam, wäre ich nie soweit gekommen. Hier nochmal ein richtig dickes Danke schön! Nicht nur die Optik der 36db hat gewonnen. Neue Ruderlager werden das Rudergehen wieder zu einem Genuss machen.

    Viel interessanter als meine eigenen Erlebnisse fand ich heute folgende mail, die mir Jim Bolland (Marinemaler, siehe Linkliste) auf Grund eines Fotos aus unserem Konferenzraum geschickt hat: Ich mußte ihm einfach einen optischen Eindruck verschaffen von dem richtig tollen Bild (“NEW BREEZE”), limitierte Auflage, welches er mir zum Geschenk gemacht hat, für einen Auftrag von mir, über den es später noch zu berichten gibt. (Stichwort Amerika´s Cup). Jim, Neuseeländer und ein alter Haudegen aus OK Zeiten, schrieb also folgendes:

    "I love the display in your boardroom! That photo at the left makes you realize how much keel yacht rules have changed for the better!

    Most keel yachts these days are a thrill to sail down wind where as in the sixties, seventies even the eighties, where pigs down wind. Pot bellied broaching machines. Thank goodness for Bruce Farr (and others) who turned keel yachts fron lead mines to big dinghies!"

    Da hat er wirklich Recht. Die Bilder auf dem Foto machen es deutlich. Die Yachten gebaut nach der KR und der IOR Vermessung wurden für die Kreuz entwickelt. Erst mit der IMS Formel wurden die Schiffe auch wieder auf den VormWind Kursen stabiler und schneller. Heute geht die Entwicklung deutlich in Richtung schnelle VormWind Yachten. IRC Cruiser/Racer, die überwiegend mit scheinbarem Wind segeln und darum Gennaker fahren können. Leichtbau, verbunden mit Rumpflinien, die ähnlich derer von Jollenkreuzern sind, machen es möglich. “Samantha” ist ein IMS Riss (Design: Kees van Tongeren) und hat sehr gute allround Eigenschaften. Mein Ziel in diesem Jahr sind wieder die erreichbaren 2-Hand Regatten und die Schifffahrtsregatta im September, bei der wir bisher in der IMS Wertung immer einen Podiumsplatz ersegelt hatten.

    Mittwoch, Mai 17, 2006

    AM Cup - Louis Vuitton Act 10

    Die offizielle Pressemitteilung lautet:
    BMW ORACLE RACING TAKES TOP PRIZE
    Valencia, Spain -- The American BMW Oracle Racing team has won the Louis Vuitton Act 10 in Valencia. The Americans beat Luna Rossa Challenge in Flight 11 to move into a four-way tie with the other leading teams. Although they have sailed one less match than the other teams, BMW ORACLE Racing pops out the top on the tie-breaking procedure to confirm the winning spot. It's the first Louis Vuitton Act victory for BMW ORACLE Racing since the opening Act in Marseille in 2004, when there were just six teams competing.

    Das Ergebnis wirft einige Fragen auf, die man nicht vom heimischen Schreibtisch aus klären kann. Leider haben die meisten "Berichterstatter" nicht das geschulte Auge und auch nicht genügend Historie um zu erkennen, ob BMW Oracle, mit USA-87 vielleicht nicht ihr volles Potential ausgespielt haben, um die Gegner in Sicherheit zu wiegen. Die wahren Eigenschaften der neuen Yacht zu vernebeln. Chris Dickson ist alles zuzutrauen. Aus dem Media Center kam folgende Äußerung: "Sandbagging is definitely on the agenda at this stage. At times, USA-87 has looked quite ordinary and at others quite extraordinary. A few people round the media centre certainly believe Dickson is holding back". Interessant auch, dass Chef, Larry Ellison, auf einigen Vorm-Wind-Kursen selbst am Ruder gestanden hat. SUI, NZL und ITA Beobachtern wird allerdings nichts entgangen sein. Nur bekommen wir das nicht zu hören. Das geschulte Personal lässt nichts raus.

    Die Louis Vuitton Acts bleiben eine spannende Serie. Die Spanier werden mit dem fünften Platz zufrieden sein. Vielleicht setzen Sie im Act 11 bereits ihr neues Boot ein und dann darf man gespannt sein, welche Leistung das Team um Karol Jablonski abrufen kann. Unserem Team, "Germany One", drücken wir die Daumen, auch wenn es noch ein weiter Weg ist bis auf Platz 4, dem erklärten Ziel von Skipper Bank. Die Aussage von Michael Illbruck bezüglich seiner damals geplanten Kampagne mit GER-68: "Let´s first get our feet wet" wäre passender. Zum America´s Cup gehört Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Wie zu so vielen Dingen im Leben.

    Donnerstag, Mai 11, 2006

    AM Cup - ACT10 wird in 100 Minuten gestartet

    Shit - I am not in Valencia though I´d really like to see how the new boats (The Kiwis are using theirs as does BMW and Luna Rosa) are doing. I can only recommend for any sailing enthusiast to try and see some of the America´s Cup action. It is really worth doing so. I am putting 2 shots in here which I had taken during the Malmö Act last autumn.

    See the Alinghi base and how much stuff they brought with them. I had the pleasure to talk to Jochen Schümann who did an amazing job, helming Alinghi during the Malmö Act and winning all but two races. The one race where the old mighty NZL-60 won in the hands of the French K-Challenge, it did surprise me. NZL-60 was just unbelievably fast around the track. Somebody must have found the trigger, I guess. This boat had won the America´s Cup with R. Coutts helming, 5-nil (young Dean Barker did the last race down in Auckland).


    My heart is pulsing for the underdogs, the Kiwis again, though they have built a pretty well oiled team for their 2007 challenge. My national pride should go with the Germans UITG-Team but again, their camp is not all tidy and there are people with ego trips around who can spoil the enthusiasm a little bit. Nevertheless they only want to get their feet wet this time around. Turn on America´s Cup radio on the Website, listen to Andy Green and his colleagues and follow the action. Use the following website:
  • America´s Cup-Die offizielle Seite
  • Montag, Mai 08, 2006

    Blogspots > für Segler ein wahres El Dorado


    Unglaublich, was man hier mit ein paar Klicks an interessantem Material finden kann. So klicke ich mich auf meiner Seite über "Propercourse" zu "Scott // Projectsomewhere" nach Australien und dann zu Moth Weltmeister Rohan Veal´s Homepage. Rohan, der mir kürzlich einen kleinen Film von den "fliegenden Motten" gemailt hatte, will jetzt mit einer Foiler Konstruktion den Geschwindigkeits Weltrekord auf dem Wasser holen. Die 50kn Marke soll mit seinem neuen Foiler Projekt geknackt werden. Unten ein kleiner Auzug aus der Homepage von Rohan Veal: www.rohanveal.com/home.html

    Wednesday 26 April, 2006 - IT'S BACK ON!!!
    Got the word to head up to Sydney on Friday for another meeting with Sean Langman and Andy Dovell to discuss the world speed record attempt. Andy has nearly finished the boat design and is now working on testing it. Sean has also apparantly secured a factory to build the 40' long foiler hull and rig. At this stage we are planning to do the attempt near the runway on Botany Bay, but as mentioned in a recent interview with Sean in Australian Sailing, there will be three stages to get to the illusive 50 knots. At the moment we will be just focusing on stage 3 to prove the design and structure, ensuring that it can handle the stress and speeds. This will more than likely be done by towing the boat up to 35 knots or so and letting the super-cavitating foils kick in, taking it up to 50 knots - hopefully! Saftey and weight are also big issues, so I assume we will be looking at this closely on Friday as well. However I am not sure how much I can write about the whole project at this stage, but I will find out on Friday and either post a updates to this site or start up a new site. Stay tuned!

    Freitag, Mai 05, 2006

    Antigua Sailing Week


    Bei meinem Morgenkaffee lese ich im Scuttlebutt über die aktuelle Antigua Sailing Week und da kommen bei mir sofort die Erinnerungen hoch. Gehört hier irgendwie rein in meinen Sailing Blog.

    * While most local Antiguans enjoyed the national holiday of May Day today, crews aboard the 194 boats competing at the Rolex Antigua Sailing Week worked hard for results. Battling tropical downpours and shifty wind - when it eventually showed up, some three hours after the scheduled 0900 daily start - the two divisions went separate ways. Division A was sent six miles offshore for windward/ leeward racing that was eventually cancelled for lack of sufficient wind and Division B for
    a 21-mile point-to-point tour along the coast. For results, photos and daily highlights video, visit the event's official website:www.sailingweek.com

    2001 wurde ich gefragt, ob ich eine Bareboat Charteryacht skippern möchte. "All for free". Klar, ich fühlte mich geehrt, nach Antigua wollte ich schon immer und Regattasegeln sowieso zu jeder Zeit. Unbekannte Crew? Nicht schlimm, hab schon mal die Französische Firmenmeisterschaft (auf einer First 35.7) mit ner Unilver Crew gewonnen und auch bei der Schiffahrtsregatta jedes Jahr erneut Spaß mit mir vorher unbekannten Crewmitgliedern. Also ging es Ende April über Paris nach St. Martin, um dort die Beneteau 50 zu übernehmen. Im Flieger von Paris nach St. Martin suchten, die mir bis dato unbekannten Crewmitglieder, Kontakt zu mir und ich war erstaunt, daß nur 3 Leute auf der großen Yacht gebucht waren. Zum Glück hatte ich den Vercharterer, KP & H. Yachtcharter gebeten, eine mir genehme Person mitzunehmen, die sich mit den örtlichen Gegebenheiten auskennt und außerdem eine excellente Seglerin ist. Anna´s Vater, der in St. Marten lebte, holte uns also vom Flughafen ab. Vorher gab es noch etwas Stress. Das Gepäck eines Mitseglers war nicht gleich angekommen und man forderte mich auf, mich darum zu kümmern. Ich machte erstmal deutlich, daß ich der Regattaskipper der Crew sei, aber nicht deren Reiseleiter. Vom auslaufen bis zum einlaufen an Regattatagen fühlte ich mich voll verantwortlich und würde das auch so wahrnehmen. Das kam nicht wirklich gut an.

    Die Überführung von St. Marten nach Antigua hatte keinen großen Spaß gemacht, Immer gegenan bolzen, ein Teil der Crew seekrank. Nur Anna ging es richtig gut. Sie war hier auf dem Atlantik, bei den Inseln zu Hause. Das merkte man sofort. Die beiden älteren Herren der Crew begannen schnell sie zu respektieren. Der Dritte im Bunde wollte noch ne Meuterei wg barfuß segeln von Anna anzetteln, was ich als Skipper verbieten müsse. Zum Glück wurde er überstimmt. Er wollte dann das Schiff wechseln, was aber die Charterfirma nicht zuließ. Die gute Stimmung an Bord konnte er nicht trüben.

    In Antigua angekommen fing ich mir erstmal einen fürchterlichen Migräneanfall ein. Hing im Nelson Yacht Club herum, voll im Schatten sitzend mit Schal und Mütze tief über Augen und Ohren gezogen und fing mich mit Wasser trinken und trinken und trinken langsam wieder ein. Die Bootsvorbereitung (Masttrimm prüfen, Wasserpass reinigen etc.) und die Crew Einweisung litten leider etwas darunter. Abends gab es dann die berühmte Mount Gay Party und die Schlacht um die berühmten Caps. Anna und ich ergatterten je eine.

    1. Rennen "Dickenson Bay Race".
    17 Beneteau 50 an der Startlinie. Auf unserer "Sunbeam" hatte man mit den zwei Steuerrädern einen guten Überblick in Luv und in Lee. Die Hälfte der Teilnehmer war sehr zurückhaltend, eine Yacht gleich sehr aggressiv und auch ich wollte gleich zeigen, wer Herr im Hause ist. Ein guter Start und wir wurden nach 30sm auf hoher See zweiter in unserer Klasse. Abends vor Anker in der Dickenson Bay, anschließend die legendäre Beachparty in der Dickenson Bay.

    2. Rennen "Olympic Course off Dickenson Bay".
    Im zweiten Rennen ersegelten wir wieder einen zweiten Platz und verbesserten deutlich die Crewarbeit. Wir zerrissen den Baumniederholer und noch eine Trimmleine mit der Elektrowinsch. Der Schaden wurde nach der Regatta sehr schnell vom Service behoben.

    Abends in die Jolly Harbour Marina, Official Party in der Jolly Harbour Marina. Tolle Party, viele Touristen, hübsche Frauen. Kalle aus einer Hamburger Crew hatte seinen großen Auftritt. Von ihm lernte ich manchen Trick. Besonders, was die abendliche Auswahl der Küche anbelangt. So sollte man sich immer bei der gleichen "Mammy" blicken lassen. Dann bekommt man die beste Qualität. So war es auch. Kalle hatte schon vorgesorgt und endlich bekam ich auch mal einen Hummer, der nicht zäh war, sondern ein Hochgenuß. Und $ 10,--, wie auf dem nachfolgenden Foto eines Freundes, sind ja wohl nicht zuviel für ein komplettes Lobsteressen.

    3. Rennen "Falmouth Harbour-Race".
    Abends in English Harbour oder in Falmouth Harbour. Official Party im Colombo´s am Gallon Beach. In diesem Rennen gelang uns ein Coup. Wir siegten im dritten Rennen. Interessanterweise alles Distanzregatten zu Buchten oder Marinas, die promoted werden sollten. Nach dem Rennen kam eine kleine Abordnung der Siegeryacht aus den beiden ersten Rennen zu uns an Bord. "Wer wagt es, uns zu schlagen?".... "Was? mehr Leute seit ihr nicht?" Naja, es war Phil Crebbin, den wir in unserem Einheitsklassenfeld mit den 17 Beneteau 50 Yachten geschlagen hatten. Seine Firma, RaceOne aus England war mit 8 kernigen Burschen angetreten, die vor der Saison ein bißchen Training mit Urlaub verbinden wollten. Phil ist ein bekannter Olympiateilnehmer und Spitzensegler. Wir kannten uns aus Cowes. Nette Begegnung, was ihn aber nicht veranlaßte, uns nochmal an ihm vorbei ziehen zu lassen.

    4. Rennen "South Coast Race"
    Kurs entlang der Südküste. Abends wieder in Falmouth Harbour. Official Party im legendären Admirals Inn. Blazer und Krawatte waren der Dresscode. Untenrum wurden zum Teil karierte Shorts getragen.
    Unser Bayer hatte vermeintlich 2 attraktive Bikinischönheiten eingefangen, die mit seiner Hilfe darum baten, bei uns mitsegeln zu dürfen. Ich machte erstmal ne Sicherheitseinweisung und, naja, ein bißchen Gewicht auf der Kante könnte nicht schaden, dachte ich mir. Vielleicht würden die reichlich beboobten Girls auch die Race-One Crew ablenken. Mir fiel dann der Fotograf in seinem RIB auf, der ständig Fotos von unserem Boot, nett drapiert mit den Mädels machte. Mit Sonnenhut und ohne, lächelnd, Brust raus und alle Tricks. Ein schöner Kontrast auf jeden Fall zu unserer ansonsten eher unsportlich aussehenden Crew, von denen niemand auf der Kante sitzen konnte, da wir alle Hände im Cockpit brauchten. "Jeder kann in Antigua mitsegeln" sollte wohl die Kampagne heißen. Ein Aufriss unseres Bayern waren die Mädels also in keinem Fall. Das war klar eingefädelt worden. Immerhin wurden wir wieder zweiter aber die Gegner kamen näher. Spannende Wendeduelle die uns am Ende, durch die Arbeit mit dem großen Vorsegel, vollkommen erschöpften.

    5. Rennen "The Ocean Race"
    Ein sogenannter Kieler Woche Kurs. Dreieck, Vormwind, Dreieck. In diesem Rennen war für uns der Wurm drin. Wir quälten uns, das Boot auf Speed zu bringen. Ich versuchte immer wieder tief anzufahren, aber es funktionierte einfach nicht. Wir mußten 3 Boot passieren lassen und landeten im Ziel als fünfte. Auf dem Weg zurück in den Hafen realisierte ich den Fehler. Die Schraube war in der falschen Stellung und klappte nicht zusammen. Sie lief mit. Warum ich das nicht eher checkte ist mir immer ein Rätsel geblieben. Vielleicht lag es auch etwas an der schlechten Stimmung, die an diesem Tag an Bord herrschte. Unser Bayer, der als Smutje für die Küche verantwortlich war, (zum segeln konnte er wegen Unkenntnis nichts beitragen und jeder an Bord sollte ja eine bestimmte Aufgabe haben) hatte am Vorabend ein fürchterliches, fast ungenießbares Essen zusammengekocht. Lustlos, lieblos und so wurde denn auch gesegelt. Ich hatte mich leider anstecken lassen.

    Preisverteilung dann wieder in English Harbour. Wir wurden gesamt zweiter. Ein tolles Ergebnis. Eine schöne Feier.

    Am nächsten Tag Überführung der Yacht nach Guadeloupe. Wir hatten noch 2 Gäste zusätzlich, die auch dorthin wollten. Da wir gegenanbolzen mussten, damit viel Zeit verloren und spät dran waren, verließen uns die Gäste und der Bayer beim anlaufen der ersten erreichbaren Bucht auf der großen französischen Insel. Wir segelten dann zu viert noch zu den wundervollen Isle des Saints, wo wir einen Bade-und Picknickstop einlegten und Anna servierte uns wunderbare Speisen im Cockpit. Ein schöner Abschluß der Antigua Sailing Week. Vielleicht werde ich es noch einmal machen. Aber nur wieder mit Anna, die eine vorzügliche Kennerin der örtlichen Gegebenheiten ist und dazu noch eine tolle Seejungfrau!

    Donnerstag, Mai 04, 2006

    Beer-Can-Race/Mittwochsregatta

    Gestern fand die erste Mittwochsregatta der Saison statt. Die Bull lag noch in der Halle auf dem Trailer. Verpackt und vertäut, wie nach der Senatspreis Regatta in Berlin im späten Oktober 2005. Start um 18.30h. Um 17.00h hing das Boot am Kran und um 18.00h konnten wir bei Ostwind um 4 Bft raussegeln zum Start. Beim aufriggen der Fock realisierte ich, dass die Fockschot zu kurz war. Gerissen in Berlin. So mussten wir statt 2:1 auf direkte Schotführung umriggen. Was Daniel einige Hautabschürfungen kostete.

    The race report in English for my sailing friends who want to know. Of course also to improve on my English. The pic below shows us sailing the Bull in Berlin at the Senatspreis regatta, last autumn.

    We started with a long beat up the Schlei (my homewater) against a stiff breeze from the east. The committee boat was favoured and we did start with good speed but a little lack in height against two of the X-79. The X-99 bore away and slowly moved in front. A couple tacks later we found ourselves in 4th position (13 keelboats only in this first Wednesday night regatta). A tactical move and staying close to the opposition brought us into 3rd on the weather mark. Up with the kite (Gennaker) and closing the distance to the 2nd on the first deep reach. An inside overlap after two quick jibes and a near perfect take down saw us in 2nd on the next, very shy reach. An important move as the X-79 with a full size Genoa and more waterline length would have left us in their wake. Another weather leg with a fierce tacking duel against Henning on the X-79 allowed us to hold 2nd. Up with the kite again and a long slog home. We were catching up on the ´99 but not close enough. The wind had dropped and fast, low reaching was no option. Instead we had to pole out the retractable bowsprit and trim the boat Oppi style. The new course has built in another short windward leg to the finish line, which gave our opponents at the back the chance to catch up time, but no placing. The wind had shifted to the right immediately after we had crossed the line. Most opponents just rounded the leeward mark and were able to lay the finish. As we do Yardstick and our 96 is a tough number, this hurts a bit. But it was only the first race of the season. Universe will strike back.

    To sum it up: boat handling was absolute OK after the winter. It was a pleasure to sail together. We had positive communication and planning ahead. It was amazing after the winter pause. Reading the wind, especially downwind, was fun. The iceboating sharpened the senses and the dinghy week at Lake Garda did not hurt my steering.

    Mittwoch, Mai 03, 2006

    Sailing Dictionary

    Today I have found something of more general interest for the international sailing community. German America´s Cup Aspirants should bookmark it:

    http://www.worldwartweb.com/SegelnVokabelTrainer.xhtml

    Ein kleines Online-Programm zum lernen von englischen Vokabeln aus der Segelwelt. Es enthält zur Zeit Wortschätze zur Vorbereitung auf den SRC-Funkschein, sowie zum Jollen- und Regattasegeln. Wird laufend erweitert.

    Dienstag, Mai 02, 2006

    Boat Maintenance - Langes WE im Bootsschuppen

    3 freie Tage und 3 Tage zu zweit an “Samantha” gearbeitet. Während einige Freunde bereits auf der Ostsee an den MaiOR Regatten teilnahmen, - Glückwunsch Jürgen W., mit der "Patent" der Konkurenz in IMS 2 ordentlich das Heck gezeigt, (siehe auch: http://www.kyc.de/net_kyc.html ) - sind K. und ich dabei, uns intensiv auf die "Zwei-Hand" (Double-Hand) Regatten in der Ostsee vorzubereiten. Dazu gehört erstmal Boot´s Überholung. Zunächst mal der ganz normale Wahnsinn mit schleifen, polieren, Antifouling und kleineren Reparaturen.

    Dann sollen dieses Jahr endlich die hohlen Stellen am Kiel beseitigt werden. Zum Kielende müssen mindestens 1,5 cm Spachtel aufgetragen werden. Auch wenn sich die Hydrodynamiker nicht ganz einig sind. So erhielt ich auf Nachfrage bei einer anerkannten Kapazität auf dem Gebiet (zuständig auch für die Entwicklung von Anhängen der BMW/Oracle), meinem Segelfreund K.G. folgende Antwort:

    >>....sogenannte Hohlflankenprofile sind an sich gut bekannt und in der Regel die besseren Profile. Hohlflanken treten meist bei Laminarprofilen auf, d.h. Profile mit kleinem Nasenradius und der groessten Dicke etwa 40% von vorne. Bei konventionellen Profilen (relativ grosser Nasenradius, max. Dicke bei 30% der Profillaenge) vermeidet man die Hohlflanke. Mit anderen Worten, es kommt drauf an.
    Wenn das Profil nicht allzu dick ist, wuerde ich die Hohlflanke drin lassen - beim Laminarprofil bringt sie was, wenn es doch kein Laminarprofil ist, schadet das nicht so sehr. Wenn das Profil sehr dick ist (groesser 15%, unwahrscheinlich am unteren Ende des Kiels), wuerde ich die Hohlflanke wegspachteln. Falls es der falsche Profiltyp fuer eine Hohlflanke ist, schadet sie bei dicken Profilen doch sehr. Im grossen und ganzen - spar Dir die Arbeit, es sei denn die Sache sieht zu gurkig aus.
    Gruss<<